Wir sind eine der ersten Anlaufstellen in Berlin und Umland für alle Themen rund um den Fuchs.
Durch enge Zusammenarbeit mit Polizei, Behörden und Tierärzten, sowie vielen fleißigen ehrenamtlich tätigen Tierfreunden, konnten wir ein großes Netzwerk aufbauen. Dies ermöglicht uns, nicht nur den ca. 10.000 Berliner Füchsen im Bedarfsfall zu helfen und besorgten Bürgern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat ist unser Kontakt und weitere für jedermann unter folgendem Link hinterlegt:
https://www.berlin.de/lb/tierschutz/wildtiere/artikel.710515.php
Grundsätzlich verhalten sich Füchse in der Stadt ganz anders als Füchse in ländlicheren Regionen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Ihnen ein Fuchs auch außerhalb der Ranz (Paarungszeit von ca. Ende November – Ende Februar) mal tagsüber über den Weg läuft und sich wenig scheu zeigt. Teilweise gehen Füchse sogar mit Ihnen und Ihrem Hund ein Stück zusammen die Gassirunde. Er patrouilliert - schließlich läuft „die potenzielle Gefahr“ durch sein Revier. Füchse sind außerdem extrem neugierig, anpassungsfähig und schlau.
An und für sich stellt ein Fuchs für ein Haustier wie Hund oder Katze keine Gefahr dar. Ganz im Gegenteil, es gibt sogar friedliche zusammenlebende Symbiosen, wo sie beim gemeinsamen Spielen beobachtet werden konnten. In Zeiten mangelnder Nahrung und der Aufzucht der Welpen, kann auch mal ein beuteähnlicher Hund (z.B. Chihuahua) oder eine alte, schwache Katze dem Fuchs zum Opfer fallen.
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Notfallmeldung:
Bitte rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine WhatsApp Nachricht mit folgenden Infos:
Notfallmeldungen per Email oder im Vorbeiflug "ich habe (irgendwann) gesehen, daß...", sind leider nutzlos.
Bleiben Sie bitte unbedingt beim Fundtier und handeln Sie erst, wenn wir die Situation gemeinsam erörtert haben. Sie sind unsere Augen vor Ort. Wir können nicht überall gleichzeitig sein, zumal wir auch ehrenamtlich neben dem Beruf tätig sind und unsere Möglichkeiten auf Grund von Gesetzen, Vorgaben und örtlichen Begebenheiten leider nur eingeschränkt sind. Wir besprechen dann zusammen, wie dem Wild-/Tier geholfen werden kann und ob dies überhaupt notwendig ist.
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Wir werden immer in erster Linie im Sinne des Wildtieres unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte Entscheidungen treffen. Jahrelange Erfahrung und zertifizierte Fachkenntnisse erlauben es uns, eine erste Diagnose aus der Ferne zu treffen und Sie entsprechend zu beraten oder ggf. selbst zu handeln.
Bitte bedenken Sie, daß wir hier leider keine Auffangstation für adulte Füchse haben, so wie es in andernorts teilweise der Fall ist. Zusätzlich sei erwähnt, daß ein Wildtier in Gefangenschaft dauerhafte Todesängste aussteht und alles versuchen wird, um sich aus dieser Situation zu befreien. Das ist nicht nur enormer Stress, sondern es besteht außerdem die große Gefahr, daß sich das Tier in der Transportbox in seinem Freiheitskampf noch mehr verletzt und damit ist niemandem geholfen. Einige Wildtierarten, wie z.B. Rehe, sind so empfindlich, daß sie nur durch diesen Stress sterben können. Deshalb ist beispielsweise auch eine Hatz durch freilaufende „der tut nix“ und „meiner macht sowas nicht“ meist tödlich für ein Reh.
Erwähnt sei auf Grund von Erfahrungen, dass wir nur für akute Notfälle aktiv werden und kein Bestellservice für die Entfernung und Umsiedlung ungewollter Wildtiere in Ihrem Garten sind!
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Wildtiere, die nicht weglaufen, wenn man ihnen nahe kommt oder laute Geräusche macht, sind meist nicht gesund und brauchen Hilfe. Bitte am unbedingt am Standort bleiben und Tier beobachten, wenn ihr mit uns Kontakt aufnehmt. Danke !!!
Tollwut:
Ist auch nach so vielen Jahren leider noch immer fest in den Köpfen vieler Menschen. Dank riesiger Impfkampagnen gilt die terrestrische (am Boden befindlicher Tiere) Tollwut in Deutschland und angrenzenden Ländern seit 2008 als ausgerottet. Lediglich Fledermäuse können noch infiziert sein. Durch Einwanderung und illegalen Welpen Handel besteht jedoch ein Risiko, daß sich möglicherweise doch ein infiziertes Tier darunter befindet. Deshalb ist unbedingt weiterhin auf den aktuellen Impfstatus zu achten.
Staupe (Viruserkrankung):
Ist eine hochansteckende, tödliche Viruserkrankung, die durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten erkrankter Tiere oder Tröpfchen (husten, niesen) übertragen wird. Für Menschen und Hauskatzen stellt sie keine Gefahr dar. Deshalb auch hier bitte immer auf den aktuellen Impfstatus bei Ihrem Hund achten.
Ein an Staupe erkrankter Fuchs fällt sofort auf. Anzeichen können alle Symptome sein, die man nicht haben möchte. Von verklebten Schleimhäuten (Augen, Nase), Apathie, Schwäche, starker Durst, erbrechen, Fieber, Durchfall, fehlende Scheu, bis hin zu im Kreis laufen und zuckende Muskeln im Endstadium sind typische Anzeichen für diese Erkrankung. Der einzige Weg einem solchen Tier noch zu helfen ist, es schnellstmöglich von seinem qualvollen Leiden zu erlösen.
Entgegen vielen Behauptungen ist diese Krankheit nicht heilbar. Die Symptome können zu Beginn zwar vielleicht behandelt werden, jedoch bleiben immer Schäden, wenn nicht sogar Behinderungen zurück. Dies ist einem Wildtier nicht zuzumuten, es kann nicht sein restliches Leben 24/7 betreut werden. Von daher bitte niemals Haustiere und Wildtiere miteinander vergleichen!
Räude (Hauterkrankung):
Ist eine parasitäre Hauterkrankung, die durch die Sarcoptes scabiei Milbe hervorgerufen wird. Unbehandelt führt diese Erkrankung innerhalb weniger Monate ebenso zum Tod des Fuchses. Ein Fuchs mit starkem Immunsystem kann diese Krankheit überstehen. Die weibliche Grabmilbe bohrt sich durch die oberen Hautschichten und legt dort ihre Eier ab. Die schlüpfenden Larven, Bakterien und Milbenkot führen durch Entzündungen zu unerträglichem Juckreiz. Der Fuchs schläft dann kaum noch, kann nicht mehr jagen und verliert an Gewicht. Durch das ständige Kratzen kommt es zu schlimmen Sekundärinfektionen. Das Fell fällt aus und Krusten entstehen.
Im Anfangsstadium ist es durchaus möglich, dem betroffenen Fuchs auf einfache Weise zu helfen. Im letzteren Stadium der Krankheit, macht es leider wenig Sinn. Die Räude ist häufig nur das „i-Tüpfelchen“ einer vorausgehenden Grunderkrankung. Mit fortschreiten der Krankheit kommt es auch zu inneren Schäden, die äußerlich nicht sichtbar sind.
Zur Ansteckung kommt es bei anderen Tieren durch engen Körperkontakt oder z.B. gemeinsam genutzte Liegeflächen. Deshalb ist auch hier regelmäßiger Schutz gegen Parasiten (Buntzecke!, Flöhe, Milben....) bei den Haustieren äußerst wichtig.
Der Mensch dagegen ist für den Erreger der Fuchsräude ein Fehlwirt, die Milbe pflanzt sich dort nicht fort. Dennoch kann es zu einer kurzfristigen Hautirritation (Pseudokrätze) kommen. Schon eine kurze Berührung eines kranken Tieres kann bei Menschen reichen, um sich anzustecken..
Fuchsbandwurm:
Der Fuchsbandwurm kann außer beim Fuchs auch bei Hund oder Katze im Darm vorkommen. Beim ausscheiden gelangen die widerstandsfähigen Eier über den Kot in die Umwelt. Der Mensch kann sich nur durch Aufnahme der Eier aus dem Kot von Fuchsbandwurmträgern infizieren, was zum einen durch engen Tierkontakt (Fell), zum anderen durch kontaminierte Lebensmittel wie z.B. Pilzen, Obst und Gemüse möglich ist. Nur durch Kontakt mit infizierten Nagetieren ist eine Infektion des Menschen mit dem Fuchsbandwurm nicht möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt auch nicht. Wichtigste Prävention ist die Einhaltung selbstverständlicher Hygienemaßnahmen. Hände und Nahrungsmittel aus Bodennähe sollten immer gründlich gewaschen werden. Auch ist das Ablecken durch Haustiere von Gesicht oder gar Mund deshalb nicht empfehlenswert.
Seit 2012 ist laut dem RKI und unseren Erfahrungen in Berlin und Brandenburg kein Befall von Fuchsbandwurm beim Menschen diagnostiziert worden. Trotzdem ist zum eigenen Schutz immer Vorsicht geboten.
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Hier finden Sie Informationsmaterial zu wichtigen Themen: DOWNLOADS
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Hilfe für verwaiste Fuchswelpen
Das Frühjahr ist die Zeit der Auffindung von verunfallten oder verwaisten Fuchswelpen. Auch diese sollten, wenn sie gesund sind und nur den Anschluss an die Familie verloren haben, im glücklichsten Fall zu dieser in den Fuchsbau zurück geführt werden. Hat ein Welpe jedoch eine Verletzung oder eine deutliche Erkrankung wird die Mutter ihn nicht wieder aufnehmen, da sie ihn zum Schutz der anderen Welpen verstoßen wird. Diese Welpen werden erst beim Tierarzt vorgestellt und kommen dann zur Fuchspflegestelle, um gesund gepflegt und aufgepäppelt zu werden. Ziel ist es immer, die Füchse nach erfolgreicher Behandlung oder Aufzucht in die Natur zu entlassen.